Ablauf Webseiten-Projekte
Ein strukturiertes Projektmanagement sollte auch in der Web-Entwicklung nicht fehlen. Bei größeren Web-Projekten ist es unbedingt nötig. Alle Teilschritte können so im Vorfeld geplant werden und sorgt dafür das alle Informationen und Personalkapazitäten zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.
Moderne Projektmanagement-Methoden und -Tools helfen dabei Arbeitsabläufe zu organisieren und können den Kunden zu jeder Zeit über den Fortschritt des Web-Projektes informieren.
Das Projektteam für Webentwicklung
Meistens besteht das Projektteam aus Projektleiter, Projektmanager, Web-Entwicklern und Web-Designern...
- Projektleiter auf Kundenseite: Er list der Zuständige auf Kundenseite für das Projekt
- Projektmanager auf Auftragnehmerseite: Er ist der Ansprechpartner für den Projektleiter und koordiniert die Aufgaben der Entwickler, Designer und Webmaster.
- Entwickler: sie sind für die technische Umsetzung zuständig
- Webdesigner: erstellen das Basislayout und benötigte Grafiken
- Webmaster: bauen die Systeme auf für die Webanwendung
- natürlich kann das Projektteam auch noch weitere Speziallisten enthalten
Abschnitte im Projektmanagement
- Definition: Erstellung eines Lastenheft, darin wird festgehalten was der Online-Shop, das Content-Management-System, die Online-Community oder die App leisten und was damit erreicht soll .
- Planung: In diesen Abschnitt wird das Team zusammengestellt. Die Termine festgelegt und die Kosten geplant usw. Um das Webprojekt nach Kundenwunsch umgesetzten, wird von den Lastenheft ein Pflichtenheft erstellt, das alle technischen Details enthält.
- Ausführung: Die eigentliche Arbeit beginnt, die Layouts und Programmierung werden in dieser Phase durchgeführt.
- Kontrolle: Hier wird das System und alle Funktionen auf Herz und Nieren geprüft. Eine Projektkontrolle findet aber schon während des gesamten Projektverlaufs statt, um auf eventuelle Abweichungen von der Planung reagieren zu können.
- Abschluss: Der Launch oder auch Livegang bildet den Abschluss des Webprojektes.
Ticketsysteme für Webprojekte
Ein strukturiertes Projektmanagement braucht eine gute Organisation und Planung, hier gibt es Tools die dabei helfen. Ticket-System oder auch Issue-Tracking-System werden sie genannt.
Daten eines Tickets
- Ticket-Ersteller (Support, Anfrage)
- Zeitpunkt der Erstellung
- eindeutige (fortlaufende) Ticketnummer
- Personalien (Name, Telefonnummer, Adresse, Erreichbarkeit)
- Prioritätsstufe / Dringlichkeit (Terminwünsche)
- Kategorie
- Problembeschreibung
- Problemlösung
- Übersicht der bisherigen Bearbeiter mit Zeitangaben
- Bearbeitungsstatus (offen, zugewiesen, in Arbeit, Wiedervorlage, gelöst)
- Betroffenes / gestörtes Asset (System, Gerät, PC, Drucker, Bildschirm, Programm usw.)
Das Projekt wird in einzelne Tickets unterteilt, diesen werden Personen zugeordnet, priorisiert und mit einen Status versehen. Beispielsweise "in Bearbeitung", "Rückmeldung", "zur Abnahme" oder "Freigeben" kann so ein Status sein. Wie der Status "Rückmeldung" schon vermuten lässt, ist auch Kommunikation über die Tickets möglich. Um Information auszutauschen oder Details festzulegen bieten sie Kommentar-Funktionen, in Form von Text aber auch Anlagen können übermittelt werden. Das hilft nicht nur den Informationsfluss, sondern er wird auch gleich dokumentiert.
Bekannte Issue-Tracking-Systeme
Bugzilla (freie Software)
FOSSIL (freie Software)
iTop (freie Software)
Mantis Bug Tracker (freie Software)
OpenProject (freie Software)
Open Ticket Request System (freie Software)
Phabricator (freie Software)
Redmine (freie Software)
Request Tracker (freie Software)
Roundup (freie Software) (Bugtracker)
Trac (freie Software)
HelpLine (proprietär)
Comindware Tracker (proprietär)
HP OpenView Servicedesk (proprietär)
Jira (proprietär)
ManageEngine ServiceDesk Plus (proprietär)
Projektron BCS (proprietär)
BMC Remedy Action Request System (proprietär)
Track+ (proprietär)
USU Software (proprietär)
Vantive System (proprietär)
VMware Service Manager (proprietär)
(aus sicht eines kunden)
Projekjtablauf einer Webseite
...was so alles hinter dem Browser steckt
Ein jedes Unternehmen ist einzigartig, um Erfolg zu versprechen sollte dann auch das Projekt einer Webseite individuell behandelt werden. Für ein erfolgreichen Projektablauf sind deshalb ein paar Richtlinien nötig. Die Web-Agentur braucht Information zu den Vorgaben und was für eine Homepage entstehen soll. Im folgenden wird geschildert wie so ein Projekt-Ablauf aussehen könnte/sollte:
Anforderung der Website (Das erste Treffen)
Es sollte mit den Budget und Typ der Webseite begonnen werden. Die Investitionssumme muss die Web-Agentur wissen, um festzustellen ob das Projekt überhaupt realistisch ist und nicht damit sie weis wie viel sie erbeuten kann. Beispielsweise ein Onlineshop für 750€ ist kaum realisierbar. Details der zu erreichenden Zielgruppe, URL zu bestehender Web-Seite und Branche sollten übermittelt werden. Im Vorgespräch geht die Web-Agentur auf die Ziele und Wünsche ein und stellt dazu erste Fragen, es wird auch versucht eine passende Lösung für das Budget zu finden. Im weitern wird geklärt ob die gewünschten Zeiträume einhaltbar sind und ob noch externe Hilfe benötigt wird, z.B. ein Anwalt (alternativ Händelerbund), Fotograf oder andere Spezialisten. Aus den Gespräch heraus wird ein Lastenheft erstellt.
Kostenschätzung
Die Web-Agentur erstellt nun aus den Lastenheft ein Pflichtenheft, darin werden einzelne Positionen aufgelistet und eventuell auch der IST- und SOLL-Zustand aufgenommen. Hier ist darauf zu achten ob das Angebot ein Pauschalpreis ist oder eine Aufwandsschätzung. Bei einer Aufwandsschätzung kann es zu Schwankung im Endpreis kommen, aber im normal Fall liegt die Agentur mit ihr richtig. Kommt es während des Projektes zu Mehraufwand, wird die Web-Agentur dieses unmittelbar kommunizieren, dies sollte in der Auftragsbestätigung notiert werden
Ist das Angebot für den Kunden akzeptabel wird die Zusage (Auftragsbestätigung) schriftlich erteilt und er macht sich an die Zuarbeit. Das übermitteln von Texten, Bildern und weiteren Informationen ist wichtig für den termingerechten Abschluss des Projektes. Gegebenenfalls wird noch eine vereinbarte Anzahlung geleistet.
Konzept
Das Erstellen eines Konzeptes, oder auch die ersten (~) 30 Stunden des Web-Projektes. Die Gestaltung der Webseite muss noch etwas warten, bevor es damit losgeht, gibt es noch einiges zu klären. In einen Gespräch werden die genauen Spezifikationen und Einschränkungen ermittelt. Soll für die Seite Suchmaschinenoptimierung (SEO) durchgeführt werden. Anhand eines ausführlichen Briefing an die Web-Agentur, kann diese Details ermitteln wie:
- wer ist die Zielgruppe
- Verhalten der Webseite:
- bei viel/wenig Inhalt
- Strukturierung einzelner Seiten - liegt Bildmaterial vor
- sind Texte vorhanden
- dürfen Kunden genannt werden
Mit einen sauberen Inhalts-Konzept werden im Voraus Missverständnisse vermieden und der Umfang des Projektes wird klarer. Problempunkte kristallisieren sich von Anfang an heraus.
SEO-Strategie
Suchmaschinenoptimierung ist mittlerweile richtig komplex geworden. Früher hat es gereicht ein paar Keywords zu setzen, damit Google ein findet. Heut zu Tage muss die Webseite erstmal ins "Krankenhaus", in eine so genannte Site Clinic. Dort werden eine Vielzahl von Einzelkriterien geprüft:
- die URL-Struktur,
- die Länge der URLs,
- Weiterleitungen,
- Anzahl der Verzeichnisebenen,
- Breadcrumbs,
- die robots.txt Datei,
- Sitemaps,
- Canonical Tags und
- Ladezeiten
Auch das Google immer wieder Updates einspielt macht es nicht leichter, von daher sollte die erarbeitete Strategie auch leicht erweiterbar sein. Hier legt die Web-Agentur alle Maßnahmen fest und ermittelt zusammen mit den Kunden auf wie viele Keywords optimiert wird.
Webdesign
Hier ist es von vorteil der Web-Agentur schon mal ein paar Beispielseiten zu übermitteln, die einen gefallen und auch ein paar negative Web-Seiten. Je detailreicher die Angaben sind um so besser kann der Internetauftritt gestallten werden. Desweiteren werden die Vorgaben aus dem Konzept und Briefing berücksichtigt, wie Responsive-Webdesign oder Corporate-Design. Der Aufwand ist hier auch davon abhängig ob nur ein Layout für die Startseite und eine Unterseite oder für jede einzelne Seite gestaltet werden soll.
Während des gesamten Webdesign-Prozess, braucht die Web-Agentur immer wieder Rückmeldung vom Kunden. Ehrliche und konstruktive Meinung zum Design führt dann zum gewünschten Ergebnis. (Hellsehen können die Webdesigner nicht, ein klares "Warum" und "Was" ist zielführend um den Geschmack zu treffen)
Web-Entwicklung
Sobald es hier losgeht dauert es auch nicht lange bis es zum ersten mal was zu klicken gibt. Für gewöhnlich wird die Webseite erstmal auf dem Server von der Web-Agentur entwickelt. Der Kunde erhält dann einen Link und kann mit Hilfe von ToDo-Listen oder Ticket-Systemen schon während der Entstehung auf Mängel oder Wünsche hinweisen. Auch hier ist ein umfangreiches Feedback gewünscht (funktional und inhaltlich). Dafür ist die Interaktion mit der enstehenden Seite nötig.
Nach Abschluss der Entwicklung wird die Homepage auf das Hosting-Paket vom Kunden überspielt.
Marketing
Optional folgt noch das Online-Marketing. Dazu gehören Einträge in Branchenbücher (und Google MyBuisiness), das anlegen von Social-Media-Kanälen und Google Adwords. Durch die Auswertung von Trackingtools wie Google Webmastertools und Google Analytics wird geschaut wie sich Benutzer durch die Seite bewegen und wie sie ankommt. An Hand der Auswertung können dann noch mal an ein paar schrauben Gedreht werden um die Sichtbarkait der Homepage im Netz zu erhöhen.
Support
Ein Wartungsvertrag stellt sicher das die Webseite immer auf den aktuellen Stand der Technik ist.