Ein abstraktes Modell menschlicher Intelligenz

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Aus der Einleitung: Was ist Intelligenz? Ist diese Frage einerseits so alt wie die Philosophie selbst, stellte sie sich in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Entwicklung frei programmierbarer Computer in einem neuen Gewand. Ein Computer ist fähig komplizierte mathematische Berechnungen auszuführen, zu denen vorher nur der Mensch fähig war. So kam im Rahmen der in den fünfziger Jahren neu eingeführten wissenschaftlichen Disziplin der künstlichen Intelligenz die Frage auf, ob ein Computer imstande ist, jegliche Form der menschlichen Intelligenz nachzubilden. Woraus nährte sich diese Honung? Schon vor dem Aufkommen frei programmierbarer Computer zeigte Allen Turing, dass schon durch die Kombination einfacher Berechnungsschritte alles berechenbar ist, was aus mathematischer Sicht als berechenbar gilt. Er dachte sich mit den Turingmaschinen ein einfaches Modell eines Automaten aus, und zeigte, dass man eine universelle Turingmaschine konstruieren kann, welche das Verhalten aller Turingmaschinen simulieren kann. Um einen anderen Automaten (oder auch sich selbst) simulieren zu können, übergibt man der universellen Turingmaschine eine formale Beschreibung des Automaten und dessen Input. Auf Grundlage dieser Idee sind frei programmierbare Computer entstanden, denn Turing zeigte, dass man Automaten bauen konnte, deren Verschaltung fest vorgegeben ist, und die Berechnung nur auf der Programmebene ablaufen kann. Praktisch alle heutigen Computer können als universelle Turingmaschinen verstanden werden, mit der Einschränkung eines endlichen Speichers und endlicher Rechengeschwindigkeit. 

  • Simon Strübbe
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